
Der Buchcover-Award ist rum; die Reden sind gehalten und die Preise verliehen — Zeit sich zu erinnern und sich ein paar Gedanken zum Preis zu machen.
Die letzten Wochen waren ein ziemlich wilder Ritt, wenn man bedenkt, dass zwischen Einsendeschluss am 31. Dezember und Verleihung nur vier Wochen lagen. Und davor hat der Wettbewerb eigentlich erst ab September so richtig Fahrt aufgenommen. Ein strammes Programm also.
Statistik rund um den wilden Ritt
In nur vier Monaten haben wir annähernd 4.000 Medienkontakte angeschrieben: von Journalistinnen über Verlage bis hin zu Kreativen. Eingereicht wurden rund 200 Titel von Selfpublishern über große Verlagshäuser bis hin zu Independent-Verlagen. Wir haben die neunköpfige Jury in kürzester Zeit zusammengestellt und in zwei Sitzungen im Januar zunächst eine, aus 14 Titel bestehende, Shortlist er mittelt, um anschließend neun Titel zu prämieren. Dazu kam die andauernde Kommunikation, die es zu bewältigen galt, und das Gestalten von Pressemitteilungen und Werbemitteln sowie das Anpassen der Website bis hin zur Präsentation für den Verleihungsabend. Nicht zu vergessen die Urkunden, die Sticker und das, was ich noch vergessen habe. Apropos vergessen: Bei all der Vorbereitung verliert man schnell das Finale aus den Augen und vergisst, dass man auf die Verleihung hin arbeitet. Denn erst danach geht der Preis raus in die Welt. Vorher geschieht vieles eher hinter den Kulissen und im Verborgenen, auch wenn sich für uns in dieser Zeit fast alles um den Preis drehte und der Buchcover-Award dauerpräsent bis an die Schmerzgrenze war. Da hieß es Nerven zu behalten und nicht kurz vor Schluss schlapp zu machen.

Und hier die prämierten Titel. Nix schlapp machen, lieber den Buchcover-Award feiern
Vor fast genau drei Jahren habe ich den Buchcoverblog gestartet mit der Absicht, einen ersten Pflock einzuschlagen. Die Überlegung dabei war, wenn ich schon den Award nicht so schnell auf den Weg bringen würde, wenigstens schon einmal mit dem Blog zu starten, um diesen zu nutzen, und die Idee des Buchcover-Awards in die Welt zu tragen. Zu diesem Zeitpunkt kannte Mutter Erde einen solchen Preis noch nicht, denn ich war ziemlich überrascht festzustellen, dass es so etwas, zumindest im deutschsprachigen Raum, noch nicht gab. Einen Preis, der ausschließlich die U1, den Schutzumschlag und die Ausstattung feiert und dabei auch noch die Personen hinter dem Buchcover sichtbar macht. Egal, ob es Designerinnen, Illustratorinnen, Herstellerinnen, Verlagsmitarbeiterinnen oder andere an der Entste hung Beteiligte sind.
Fehlstart vermeiden
Nur starten, ausdenken und irgendwelche Pflöcke einschlagen nützt natürlich nichts. So ein Preis lässt sich als »One Man Band« nicht realisieren. Man braucht Leute, die einen dabei unterstützen. Es ging also um die richtige Verstärkung. Die Idee und das Design waren ja schon vorhanden, aber wer könnte die Kommunikation und das weitere Handling übernehmen? Und am besten noch mit guten Kontakten ins Verlagswesen ausgestattet sein?
Auftritt Literaturtest
Auf der Suche nach einer Partnerin oder einem Partner kam mir Mathias in den Sinn, den ich vom Buchtrailer-Award kannte. Einen Preis, den er wiederum ins Leben gerufen hatte. Um es kurz zu machen, er war interessiert und von da bis zum »Letter of Intent« war es kein weiter Weg mehr. Und um es noch kürzer zu machen, kommt hier direkt die Überleitung zum Dank. Ohne Mathias Voigt und sein Team von Literaturtest hätte es den Buchcover-Award nie gegeben. Der Award-Motor wäre vermutlich nie angesprungen und es hätte nicht mal für einen amtlichen Fehlstart gereicht. Danke also für die tolle Zusammenarbeit. Angesichts des Zeitdrucks und der Menge der Aufgaben braucht man jemanden, der pragmatisch wie ebenso effizient arbeitet, nichts verkompliziert und vor allen Dingen für die Sache denkt – und dabei am besten immer auf dem kürzesten aller Dienstwege. Das weiß man natürlich vorher alles nicht, denn man lernt sich bekanntlich erst im Laufe der Arbeit so richtig kennen. Doppelt danke also auch dafür, wie geschmeidig, trotz des Stresses, die Zusammenarbeit lief. (Ich hoffe, Du stimmst mir zu, Mathias).
Ein großes Dankeschön auch an die Jury
Das, was zumindest in meinen Augen, die Zusammenarbeit mit Mathias so erfolgreich gemacht hat, gilt eigentlich auch für unsere Jury. Daher will ich an dieser Stelle auch kurz die Jury feiern. Danke, dass die Jury-Mitglieder uns auf dem eingangs erwähnten heißen Ritt begleitet haben. Wenn die Jury nicht so aufgeräumt, lösungsorientiert, im Ton entspannt und kollegial gearbeitet hätte, wären wir nie zu einem Ergebnis gelangt. Denn was wäre ein Preis ohne prämierte Titel und Preisträgerinnen?
Und jetzt?
»Nach dem Award ist bekanntlich vor dem Award«, um den großen Bestsellerautor und Literaturpapst Sepp Herberger zu zitieren. Daher wird es bald eine Nachbereitung in großer Runde geben. Dabei wird es darum gehen, wie es gelaufen ist und was sich noch verbessern lässt. Denn natürlich ist immer noch Luft nach oben und wir werden uns größte Mühe geben, beim nächsten Mal noch besser abzuliefern. Klar ist nämlich, dass es einen nächsten Buchcover-Award geben wird. Und klar ist auch, wenn ich das in aller Bescheidenheit und hoffentlich auch in Mathias‘ Namen sagen darf, dass wir mit dem ersten Buchcover-Award schon ein bisschen zufrieden sein können.
Bleibt uns gewogen und begleitet uns bis dahin auf dem wilden Ritt, der Sonne entgegen, wenn es auch 2026 wieder heißen wird: »You can immer noch judge a book by its cover.«
Und hier, was das Börsenblatt zu unserem Award sagt:
